Skan-Hus: Aus gutem Grund ökologisch gedämmt.
14. November 2013
Wer konsequent ökologisch denkt und handelt, darf nicht bei der Wärmedämmung halt machen.
Mit den Risiken konventioneller Polystyroldämmung beschäftigte sich unter dem Titel „Brandgefährlich: Wärmedämmung aus Polystyrol“ ein kritischer Fernsehbeitrag des NDR.
Die Macher des Berichtes ließen in der Materialprüfungsanstalt Braunschweig einen Brandversuch mit dem Wärmedämmverbundsystem eines Markenherstellers durchführen – mit verheerendem Ergebnis: Das Feuer griff so schnell um sich, daß wegen der starken Flammen- und Rauchgasentwicklung die Feuerwehr eingreifen mußte. 20 Minuten hätte das System standhalten sollen. Tatsächlich geriet es bereits nach 8 Minuten außer Kontrolle.
Entscheidend für die rasche Ausbreitung des Brandes könnte laut NDR eine Abweichung im Prüfungsaufbau gewesen sein, bei dem bewußt auf den Einbau eines Brandschutzstreifens aus nicht brennbarer Mineralwolle über einem simulierten Fenstersturz verzichtet worden war, was allerdings - so die Autoren – gängige Baupraxis sei.
Sie wiesen nichtsdestoweniger daraufhin, daß viele marktübliche Systeme diese Brandversuche bestanden hätten. Ein bitterer Nachgeschmack und der Zweifel bleiben.
Hinzu kommt, daß die Europäische Kommission das in Polystyrol eingesetzte Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan als „besonders besorgniserregenden Stoff“ eingestuft hat. Weiterproduziert wird trotzdem – dank Übergangsfrist zunächst bis 2019 – Begründung der Hersteller: Es gäbe keinen preiswerten Ersatzstoff...
Vielleicht sollte man besser den Dämmstoff an sich aus dem Verkehr ziehen. Ökologische Alternativen gibt es zuhauf. Unsere Wärmedämmung besteht deshalb aus klimaneutralen, aus heimischer Produktion stammenden Holz- oder Hanffasern – aus gutem Grund.