Holzbau überwindet Hochhausgrenze
28. Februar 2014
Die technische Entwicklung der letzten Jahre – insbesondere im Bereich der Kontruktionen aus BSP-Massivholzwänden – hat den Holzbau in bisher unerreichbare Regionen vordringen lassen. Die Beschränkung auf Gebäude geringer Höhe gehört der Vergangenheit an und so findet sich der Baustoff Holz zunehmend auch im städtischen Umfeld wieder.
Seit der Novellierung der Musterbauordnung 2002 und der Einführung der Muster-Holzbaurichtlinie 2004 ist die bis dahin in den meisten Bundesländern gültige Beschränkung auf drei- bis maximal viergeschossige Gebäude gefallen und fünfgeschossige Holzkonstruktionen bis Gebäudeklasse 4 sind fast flächendeckend zulässig. Bei höheren Bauwerken muß die Erfüllung der baurechtlichen Anforderungen durch ein spezifisches Brandschutzkonzept nachgewiesen werden.
Im Zuge dieser Entwicklung sind von dem siebengeschossigen Wohn- und Geschäftshaus „e3“ in Berlin (2008) über ein achtgeschossiges Projekt in Bad Aibling (2012) bis zum fünfgeschossigen Woodcube auf dem IBA Gelände in Hamburg deutschlandweit zahlreiche Projekte zum Abschluß gebracht worden.
In England, wo es keine materialabhängigen Höhenbegrenzungen für Gebäude gibt, wurde mit dem „Murray Grove Tower“ sogar ein neungeschossiges Hochhaus errichtet.
Noch höher hinaus geht es in Schweden. Das in Stockholm geplante „Cedar Hus“ soll aus einem elf- und einem dreizehnstöckigen Teilgebäude bestehen und noch in diesem Jahr ist mit der Realisierung eines Vierzehngeschossers namens „Treet“ zu rechnen.
In Kanada geht man noch weiter und arbeitet bereits an einer Machbarkeitsstudie für ein vierzigstöckiges Gebäude.
Eines ist nach all dem klar: Bauen mit Holz liegt im Trend und wird sich in naher Zukunft Bereiche erschließen, die man noch vor wenigen Jahren für unmöglich gehalten hätte.
Pluspunkte für den Holzbau sind hierbei ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit und ein deutlicher Nachhaltigkeitsvorsprung.