Das Windkraftwerk im Dach
14. Februar 2014
Bisher sind Kleinstanlagen zur Windkraftnutzung noch eher die Ausnahme.
Das könnte sich durch die Entwicklungsarbeit eines Professors der Fachhochschule Kaiserslautern nun bald ändern.
Herr Prof. Dr. Kurt Spiegelmacher hat Ziegel entwickelt, die als Teil der Dacheindeckung oder Fassadenverkleidung Strömungskanäle bilden, die anströmenden Wind großflächig sammeln und an Miniwindturbinen weiterleiten, die in die Dachkonstruktion integriert sind. Auf der gegenüberliegenden Dachseite wird der Luftstrom dann wieder abgeführt.
Die optisch wenig auffällige Lösung kann durch einen Dachdecker installiert werden, ist leicht nachrüstbar und stößt nicht auf die sonst bei Windkraftanlagen weit verbreiteten Genehmigungshindernisse.
Der Ertrag dieser – vor allem in windreichen Gegenden einsetzbaren – Konstruktion kann bei einer Dachfläche von 100 m² und 5 m/s mittlerer Windgeschwindigkeit bei rund 50 kW/h elektrischer Energie und liegen und kommt damit an die Ausbeute einer Photovoltaikanlage heran.
Strömungsmechanische Modellberechnungen des Instituts für Strömungsmechanik der Universität Erlangen haben die Funktionsfähigkeit des Ansatzes bestätigt.
Die Entwicklung wurde für den Galileo Wissenspreis – einer Sonderstufe der GreenTec Awards 2013 – und damit für einen der wichtigsten Wissenschaftspreise Deutschlands nominiert und zum Patent angemeldet.