Vorsicht Blaulicht!

11. Dezember 2012

Seit der EU-Verordnung vom 18.03.2009 gelten neue Richtlinien in Bezug auf die Energieeffizienz von Leuchtmitteln, die schrittweise in Kraft treten. Die gute alte Glühlampe ist dadurch zum Auslaufmodell geworden.

Als Alternativen gelten für Privathaushalte vor allem Energiesparlampen, LED und Halogenlampen. Doch diese unterscheiden sich erheblich in Bezug auf Ihre Lichtqualität.

Das Licht der Sonne setzt sich aus allen Farbschattierungen zusammen, die ein Regenbogen für uns sichtbar macht. Die Zusammensetzung verändert sich allerdings in Abhängigkeit von der Tageszeit. Während morgens und abends der Rot- und Purpuranteil des Lichtes höher ist, weist das Sonnenlicht um die Mittagszeit den größten Blauanteil auf.

Diese Veränderung hat, wie zahlreiche Untersuchungen bestätigen, großen Einfluß auf den menschlichen Organismus. Erhöhte Blauanteile im Umgebungslicht regen über Rezeptoren auf der menschlichen Netzhaut eine Verringerung oder Unterdrückung der Melatoninproduktion an. Dieses Hormon aber, sorgt für erholsamen Schlaf und fördert als Radikalenfänger körpereigene Reparaturmechanismen.

Die Wirkung von blauem Licht ähnelt damit der Wirkung von Koffein und beeinflußt unsere Erholung während der nächtlichen Ruhephasen negativ. Darüberhinaus soll ein übermäßig erhöhter Blauanteil des Umgebungslichtes zur Makuladegeneration – dem Absterben von Netzhautzellen – beitragen.

Das Licht der als Alternative zur Glühlampe angebotenen Leuchtmittel unterscheidet sich erheblich - vor allem in Bezug auf seine Blauanteile.Während das Spektrum von Glüh- und Halogenlampen - wie das Licht der Sonne – durchgängig alle Farben enthält, so finden sich im Licht von LEDs und ganz besonders von Energiesparlampen nur Teile der sichtbaren Farben.

Insbesondere das Spektrum von Energiesparlampen weist gegenüber allen anderen künstlichen Lichtquellen deutlich erhöhte Blau- und Violettanteile auf. Auch die energetisch sehr effizienten LED-lampen schneiden noch deutlich schlechter als Halogen- oder Glühlampen ab, wobei es hier zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Fabrikaten gibt.

Das Licht von Halogenlampen erreicht demgegenüber ähnliche Werte wie die vom Aussterben bedrohte Glühlampe, wirkt durch seinen höheren Rotanteil wärmer und ermöglicht eine bessere Farbwiedergabe. Sie sind damit eine gute Alternative zur Glühlampe.

Die Verwendung von Energiesparlampen in Wohn- oder Schlafräumen sollten Sie vermeiden.

Die Entwicklung der LED-Technik hat zweifellos große Fortschritte gemacht – ein vollwertiger Ersatz für Halogen- oder Glühlampen sind LEDs aber zumindest in Bezug auf ihr Lichtspektrum (noch) nicht. Generell sollten Sie beim Kauf dieser Lampen auf die Bezeichnung „warm-weiß" achten, die auf geringere Blauanteile im Farbspektrum hinweist und ein für das menschliche Auge angenehmeres Licht verspricht.

Im Zweifelsfall probieren Sie die Leuchtmittel vor dem Kauf größerer Mengen lieber erst als Einzelstück an der vorgesehenen Stelle aus. Der Unterschied fällt im direkten Vergleich sofort ins Auge.